

Stadtwerke Rosenheim und VIVAVIS modernisieren umfassend die Netzleitsysteme
Ettlingen, 17.09.2025 – Die Stadtwerke Rosenheim Netze (SWRO) beauftragten im Dezember 2024 die VIVAVIS mit einem zukunftsweisenden Projekt: der Erneuerung des bestehenden SCADA-Leitsystems für Strom, Gas und Wasser mit HIGH-LEIT, der Lieferung von Fernwirktechnik sowie der Einführung eines modernen Niederspannungsleitsystems – der Smart Grid Operation Platform (SGOP). VIVAVIS überzeugte im Auswahlverfahren durch 50 Jahre Erfahrung in der Netzführung, technologische Unabhängigkeit und finanzieller Stabilität – sowie mit dem Ansatz „alles aus einer Hand“, so der zuständige Abteilungsleiter Netzführung Andreas Plankl.

v. l. n. r. Jana Holzmann, Andreas Plankl (Stadtwerke Rosenheim Netze), Eckart Friedrich (VIVAVIS)
Herausforderungen der Energiewende liegen im Niederspannungsnetz
Die Energieversorgung verändert sich grundlegend. Durch den wachsenden Anteil dezentraler Erzeugungsanlagen – insbesondere aus Photovoltaik –, die Zunahme neuer Verbraucher wie Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge sowie steigende Flexibilitätsanforderungen wird das Verteilnetz zunehmend komplexer. Während die höheren Netzebenen bereits gut überwacht und steuerbar sind, fehlte es bislang im Niederspannungsnetz an durchgehender Transparenz und Regelmöglichkeit.
Mit der Einführung des modernen Niederspannungsleitsystems SGOP und der Ausstattung von Ortsnetz-Trafostationen mit intelligenter Mess- und Fernwirktechnik der ACOS-Serie von VIVAVIS treiben die Stadtwerke Rosenheim die Digitalisierung der Stromnetzinfrastruktur gezielt voran.

Stadtwerke Rosenheim Netze beauftragen VIVAVIS
Aufbau eines digitalen Netzabbilds
Zur Kopplung des Wärme-, Verkehrs- und Stromsektors ist es essenziell die Betriebsmittel fortlaufend zu überwachen. Dies gelingt im ersten Schritt durch den Aufbau eines digitalen Zwillings, der aus Stamm-, Struktur sowie Mess- und Prozessdaten besteht. Hierfür wird das SWRO eigene GIS-System in allen Niederspannungsnetzen an die SGOP angebunden. Ebenso werden im Jahr 2025 bereits die ersten 50 Ortsnetztrafostationen mit Messtechnik in Kombination mit VIVAVIS-Fernwirktechnik aus der ACOS-Serie verbaut, sodass minütlich Spannung, Strom und Leistungen per IEC 104 an die SGOP übertragen werden. Für die ersten Netzbereiche soll auch die Integration der TAF9 und TAF10 erfolgen. Somit ist zukünftig eine Analyse der aktuellen Netzsituationen möglich, eine frühzeitige Erkennung von Engpässen und das Einleiten geeigneter Maßnahmen – automatisiert oder manuell. Die neu geschaffene Systemarchitektur bildet die Grundlage für eine zukunftsfeste Netzführung. Künftig können die SWRO im Niederspannungsnetz aktiv kritische Netzzustände verhindern und durch ein gezieltes Flexibilitätsmanagement die Synergien zwischen den Sektoren vollumfänglich auszuschöpfen, Versorgungskosten senken und Emissionen reduzieren.

Aktueller Ausbaustand des SGOP-Systems bei den Stadtwerken Rosenheim Netze
Der Projekt-Kick-off erfolgte zum Jahresanfang. Die SGOP steht in der Cloud bereit und erste Netzgebiete können heute im System bereits angezeigt werden. Alle weitere Netzbereiche der SWRO werden schrittweise bis Ende 2028 folgen, damit die Gesetzesanforderungen aus dem § 14a EnWG realisiert werden.
Effizienter Netzausbau und Investitionssicherheit
Ein weiterer Vorteil: Die gewonnenen Echtzeitdaten ermöglichen durch Auswertung des Auslastungstrends eine zielgerichtete Ausbauplanung. Investitionen in das Netz können künftig datenbasiert, priorisiert und bedarfsgerecht erfolgen. Das sorgt nicht nur für eine höhere Wirtschaftlichkeit, sondern auch für langfristige Versorgungssicherheit. Mit dem neuen Niederspannungsleitsystem SGOP von VIVAVIS bauen wir eine resiliente Infrastruktur auf, um den heutigen und zukünftigen Anforderungen unserer Region gerecht zu werden“, so Frau Jana Holzmann, Projektleiterin bei den SWRO.