

Steuerbarkeitscheck für Erzeugungsanlagen nach § 12 EnWG mit der SGOP einfach umsetzen
Ettlingen, 17.10.2025 – Mit dem Solarspitzengesetz, das seit Februar 2025 in Kraft ist, hat der Gesetzgeber neue Anforderungen an die Steuerbarkeit von Erzeugungsanlagen und Speichern geschaffen. Das Gesetz, das insgesamt neun Artikel in EnWG, EEG und MsbG ändert, bildet die rechtliche Grundlage für den sogenannten Steuerbarkeitscheck nach § 12 Abs. 2b EnWG – oft auch als „Anlagen-TÜV“ bezeichnet. Ziel ist es, die technische Steuerbarkeit von Erzeugungsanlagen nachweisbar sicherzustellen und so die Systemstabilität in einem zunehmend dezentralen Energiesystem zu gewährleisten.
Regulatorischer Rahmen: Leitlinie der ÜNB konkretisiert Vorgaben
Ende April haben die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) dazu eine gemeinsame Leitlinie zum Steuerbarkeitscheck veröffentlicht. Sie beschreibt, wie dieser Nachweis künftig ablaufen soll: Die Ergebnisse werden zunächst an den vorgelagerten Verteilnetzbetreiber (VNB) gemeldet, plausibilisiert und anschließend an den zuständigen ÜNB übermittelt. Der Check betrifft ab 2026 auch Erzeugungsanlagen kleiner 100 kW, sofern sie bis zum 1. Mai des jeweiligen Jahres in Betrieb genommen wurden. Die Tests sollen maximal eine Stunde dauern und höchstens 10 MW Wirkleistung im jeweiligen Netzbereich umfassen – perspektivisch wird auch die Blindleistungssteuerung einbezogen.
Damit entsteht für Netzbetreiber ein neuer, wiederkehrender Prozess mit hohem Koordinations- und Dokumentationsaufwand. Genau hier setzt die Smart Grid Operation Platform (SGOP) von VIVAVIS an.
Umsetzung in der SGOP
Die SGOP wird den Steuerbarkeitscheck künftig vollständig digital unterstützen. Eine entsprechende Funktion ist bereits auf der Roadmap und wird im ersten Quartal 2026 umgesetzt – rechtzeitig, bevor die verpflichtenden Prüfungen ab Mai starten.
Mit der SGOP lassen sich sowohl der Steuerbarkeitsnachweis bei der Inbetriebnahme als auch die jährliche Wiederholungsprüfung effizient durchführen. Eine integrierte Planungsoberfläche ermöglicht es, Tests gezielt zu planen, etwa per Zufallsauswahl bis zum Steuerlimit von 10 MW oder für definierte Netzbereiche. Dabei können Betreiber Parameter wie Anlagentyp, Steuerbarkeit, Zuordnung zu Ortsnetz oder Trafo sowie den Status früherer Tests flexibel berücksichtigen.
Alle Ergebnisse werden automatisiert dokumentiert, plausibilisiert und revisionssicher gespeichert. So entsteht ein durchgängiger, transparenter Prozess von der Testplanung bis zur Berichterstattung an den ÜNB – ohne Medienbrüche oder manuelle Zwischenschritte.
Der Steuerbarkeitscheck wird damit nicht zum administrativen Kraftakt, sondern zu einem digital unterstützten Routineprozess. Mit der SGOP schafft VIVAVIS die Basis, den neuen Anlagen-TÜV der Energiewende effizient, konform und praxisnah umzusetzen.